Samstag, 20. Oktober 2007

Bis zur endgültigen Entscheidung haben mich immer wieder Zweifel bewegt

Bevor ich mich mit der Thematik Privatinsolvenz im Allgemeinen beschäftigt habe, zweifelte ich, ob man dieses überhaupt machen dürfe. Ich bin konservativ erzogen worden und habe immer unter dem Grundsatz gelebt: Was man sich selbst eingebockt hat, muß man auch selbst auslöffeln!

Die Privatinsolvenz ist (egal wo) kein Zucker schlecken und mit Einschränkungen verbunden. Auch wenn die Entbehrungen geringer sid, als in der Zeit vor der Entscheidung. Es ist legitim und in anderen Teilen der Erde, insbesondere dem angelsächsischen Raum, gehört mindestens eine Insolvenz ins Leben eines Geschäftsmannes/-frau. Wenn man genauer in seinem professionellem Umfeld (Geschäftsparter etc.) sich umhört, wundert man sich, wieviele Menschen mit der Thematik Insolvenz zu tun haben bzw. hatten. Es ist also nichts schlimmes.

Auch die zu befürchtenden Einschränkungen mit fehlendem Konto, keine neuen Mobilfunkverträge, Probleme bei Kreditkarten etc. sind sowohl beim "deutschen Weg" als auch beim "französischen Weg" problemlos über Prepaid-Karten etc. lösbar.

Ist es richtig die Gläubiger zu verprellen und mit wenig Geld abzuspeisen? Bei privat geliehenen Geldern gibt es einen Ehrenkodex an den man sich halten sollte - bei Fremdgeldern, insbesondere von Banken, handelt es sich um ein eingepreistes Risiko. Darüber hinaus haben sich meine Banken auch nicht fair mir gegenüber verhalten (z.B. Rücknahme der schriftlichen Kreditzusage am Tag der Auszahlung ohne Angabe von Gründen mit dem Hinweis, daß ich eine Klage zwar gewinnen würde, aber bis dahin nicht finanziell überleben würde). Große Investoren, zu denen auch Banken gehören, nehmen auf persönliche Schicksale keine Rücksicht und suchen selbst immer den Weg, wo sie am Meisten herausholen können. haben wir nicht das gleiche Recht?

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